Taichi - Trilogie !! Das Ende nach Verblendung Verdammnis und Vergebung ...

Dienstag, 13. August 2013

"Was bleibt, wenn Rapmusik ohne die Inhalte von Competition, Selbstbeweihräucherung oder dem Geschlechtsverkehr mit diversen Müttern und Schwestern auskommen muss, ist die Möglichkeit durch Worte Emotionen zu transportieren. Er gewährt mit seinen Songs einen Einblick in die Welt eines jungen, sensiblen Mannes, der die Stärke besitzt über seine Erfahrungen, Gefühle und Wünsche offen zu sprechen." - Zitat aus der Biografie auf seiner Webside

Ich habe mich vor einem Jahr mehr mit Taichi befasst und dabei seine Biografie auf der eigenen Webseite gerne gelesen. Mir gefiel ungemein der Erste Satz, deshalb habe ich sogar die Trilogie-Ep dort bestellt, als bei bekannten Online-Seiten. 

Ich kannte davor natürlich die 3 kleineren Eps Verblendung, Verdammnis und Vergebung und war begeistert. Ich mag ja diese ganzen ach so harten Straßen-Ich-Fick-Alles-Was bei-3-Nicht-Auf-Den-Bäumen-Ist-Rapper überhaupt nicht. 
Taichi erinnert mich unheimlich an eine Mischung von Tua und Olson und da ich generell von Text und Beat super überzeugt bin, ist er einen Post im Blog wert :)

CD-Cover
Allgemein :  Die Cd beinhaltet 17 Songs, die alle außer dem Intro als vollfertig anzusehen sind. Die Beats sind sehr klassisch gehalten und überraschen trotzdem in dem ein oder anderen Track. Textich beinhaltet es meist die Suche nach sich selbst, dem Weg zum Erwachsen werden und ebend der Selbstfindung in der Welt.

Die Songs im Überblick :  

1. "Intro" - Ach Intros sind ebend Intros, es ist gut gemacht - der Text schön untermalt mit einem eher klassischen Beat und leichten Piano-Elementen. Das Intro ist gut und ich musste es nicht skippen, trotzdem bin ich kein großer Fan, da mir immer die Hooks bei so etwas fehlen .. Trotzdem eine nette Vorbereitung auf die EP ... Note: 2

2. "Bereue nichts" - "Ich bereue nichts in meinem Leben, egal was ich mache, geh die richtigen Wege" ... Der Text ist wirklich angenehm und ich kann mich sehr gut hineinversetzen. Die Hook einprägsam mit einem hohen Ohrwurm-Charakter und der Beat extrem chillig. Der Song vermittelt überhaupt kein Aggro-Feeling was ich unheimlich angenehm finde :) ... Note : 1   

3. "Weisheit auf Papier" - Beattechnisch durchzogen mit Piano-Klängen, der Text ist über die Liebe zu Gott. Ich habe dazu eigentlich garkeinen Bezug und trotzdem finde ich die Lyrics super ergreifend. Das Piano macht sein übriges ... einfach ein schönes Lied ... Note : 1  

4. "Halt die Fresse" - Textlich eher schwach, dafür ist der Beat mal etwas fordernder, da der Bass recht hoch geregelt ist geht es auch gleich ins Ohr. Leider ist es im Battle-Rap Stil und ohne Hook gehalten, was mir leider irgendwie fehlt. ich brauche einfach Hooks ... deshalb Note : 2-

5. "Lass mich fliegen" - Feature-Gast ist Sarah Christie die hier vor allem im Hook auftritt. Allgemein mag ich immer den Kontrast von weichen Frauen-Stimmen zu eher härteren Männerstimmen. Leider finde ich ihre eher dünn und dadurch kommt es nicht so gut rüber wie bei anderen vergleichbaren Kombos. Der Text ist trotzdem ganz süß, ich mag leider nur das ganze Lied nicht wirklich und finde es eher langweilig ... Note : 2-

6. "Vergessen wie sie hieß" -  "Jetzt, hab ich vergessen wie sie war - Ihr Gesicht und Ihr Haar und als letztes Ihren Namen" ... Absolutes Lieblingslied. Ich kann es Stunden hören, einfach weil ich mich extrem darin wiederfinde. Momentan geht es mir auch so, ich vergesse auch gerade sehr stark eine Person. Schon komisch wie man sich in Lieder wiederfinden kann ... Note : 1+ 

7. "Keinen Morgen" - Piano-Klänge durchziehen dieses Lied zu Beginn und man denkt schon daran, dass es sich wieder um ein melancholisches Lied handelt. Doch dann werden im Hook die Gitarren und Drums ausgepackt, es ist schon eine Überraschung. Textlich über Liebe auf den Ersten Blick und beattechnisch einfach cool ... Note : 2+ 

8. "Genug" - Der Text ist über die Selbstfindung in der Welt und darüber das man geben kann so viel man will und trotzdem noch nicht gut genug ist. Textlich finde ich es wieder stärker, aber auch weil ich solche Lieder in denen ich mich finden kann einfach mehr mag. Beat ist dabei dann wieder ganz klassisch mit leichten Instrumentals. Die Hook ist zwar okay, aber der Ohrwurm bleibt etwas aus ... Note : 2

9. "Abschied" - "Sag mir warum muss es enden bevor es anfängt" ... mit diesem Song verbinde ich extrem viel momentan. Und genau deshalb ist es auch ein Track bei dem ich immer weinen könnte. Beat unheimlich schön - ich mag ja auch Klassik-Elemente !! Note : 1+

10. "Atlantis" - Der Text ist eher dünn und irgendwie ist der Track auch einer der schwachen. Nichtmal der Hook kann hier für mich etwas reißen, trotzdem eben noch okay durch den etwas anderen Beat ... Note : 2-

11. "Sich finden" - "Hab nur das nötigste dabei für meinen Weg in Richtung Glück" ... Der Titel sagt es schon, es geht darum ab zuhauen um sich zu finden. Der Beat ist wieder eher klassisch und die Hook singt hier Feature-Gast Nedey. Auch bei ihr finde ich die Stimme nicht wirklich überzeugend, deshalb ist sie auch keine große Bereicherun ... Note : 2

12. "Flut" - "Denn wenn die Flut kommt schwimmen wir zusammen und suchen unsere Insel unser Land" ...  Gitarren-Sound und Drums werden hier eingesetzt in einem noch dazu mit Pianos unterlegtem Ohrwurm-Hook perfekt zu machen. Der Text wieder deutlich stärker und das Lied zwar Poplastiger aber echt gut ... Note : 1+    

13. "Gesichter" - Das erste Lied das mich mit einem Frauenstimmen-Hook in dieser Ep überzeugt. Der Text erinnert mich an mich, genau so war ich auch mal. Darüber das man etwas in Party, Alkohol und Männergeschichten sucht und es aber nicht findet, weil man sich dadurch noch einsamer fühlt ... Note : 1+

14. "Was verheimlichst du" - Es geht um Eifersucht und Fremdgehen, leider finde ich den Text echt gut ... leider die Hook dafür garnicht !! Beat ist auch wieder etwas fördernder und dadurch wirkt der Text noch besser ... Note : 2

15. "Phantomschmerz" - " Bitte vergib mir, du bist mein Traum gewesen" ... Es geht hier nicht um die Liebe zu einer anderen Person sondern darüber wie man sich selbst nicht mehr erkennt. Ich glaube wieder ein Text in dem sich jeder finden kann, ich mag genau diese Lieder in dieser Ep am meisten. Der Beat ist typisch mit Pianos unterlegt. Die Hook melancholisch und einprägsam ... Note : 1+

16. "So leer" - Etwas "härterer" Sound und auch textlich etwas deeper. Leider ist hier wieder Sarah Christie im Hook nicht überzeugend. Ich finde ihre Stimme auch eher deplatziert und dünn. Der Text der Strophen ist wirklich gut, leider kommt es nicht so gut rüber ... Note: 2- 

17. "Jenseits von Jeden" - "Und ich leb für die Musik, mein Herz schlägt für diesen Beat. ich sing, böse Menschen haben keine Lieder" ... diese zeile im Hook mag ich total. Leider sind die Strophen nicht ganz so überzeugend, genau wie der sehr Instrumental geprägte Beat ... Note : 2 


Fazit :  Das Album überzeugt mich vor allem mit Lieder in denen ich eine Hohe Selbstfindungsrate habe. Allen vorran "Gesichter", "Phantomschmerz" und "Vergessen wie sie hieß". Die Beats sind in diesen Tracks sehr Piano und Klassik-lastig, genau das mag ich, da es die Gefühle noch mehr übermittelt. Trotzdem stehen daneben noch andere Tracks die vor allem durch Inhaltliches ebend oft ähnlich wirken, was auch im Beat-Bild sich widerfindet. Zu oft wird auf Streicher und Piano gesetzt, klar wird auch ab und an durch Drums und Gitarre ein Deeperes Bild geschaffen, aber leider dann doch einmal zu wenig. So das es beim kompletten Durchhören etwas monoton wirken kann.
Da das Album aber bei mir durch die Melancholie und die Tracks mit tieferen Sinn punktet bekommt es 7,5 von 10 Punkten  und ich würde es auch defintiv weiterempfehlen.